Valparaiso und Vina del Mar (19-21.05.12)
Wieder mal ein wunderbar verlängertes Wochenende gehabt dank des chilenischen Gedenktags an die Seeschlacht von Iquique, 21 de mayo.
Auch wenn wir diesmal mit unserem Hostal etwas daneben gegriffen hatten, haben wir uns den SPaß keinesfalls nehmen lassen. Im Gegenteil: so haben wir jeden Moment den wir draußen - bei schönstem Wetter und wundervoll wärmenden Sonnenstrahlen - genießen und voll ausnutzen können.
Wir sahen z.B. schon am ersten Tag fast ganz Valparaiso - auch wenn dieses pintoreske Städtchen nicht vor 12 Uhr erwacht, denn da schlafen alle Künstler noch und mir macht es den Eindruck als ob alle EInwohner von dort irgendwas mit dem Kunsthandwerk, in welcher Form auch immer, am Hut haben.
Was man sich auf keine Fall entgehen lassen sollte in Valparaiso ist eben ein ausgedehnter SPaziergang durch die schmalen Gässchen und die engen (manchmal auch dubiosen) "escaleras" (=Treppen) sowie einen Besuch im Haus -jetzt zum Museum hergereichtet- des berühmten chilenischen Schriftstellers Pablo Neruda.

Er war leidenschaftlicher SAmmler und schrieb auch eines seiner Gedichte darüber. Man fühlt wie sehr er sei Haus geliebt und mit Liebe eingerichtet hat. Sein schöperischer Geist ist heute noch spürbar.
Auf dem Cerro Concepción auf dem auch der älteste Schrägaufzug (ascensor) der Stadt zu finden ist, gibt es eine große Ansammlung malerischer Cafés die zum Verweilen einladen, das haben wir auch das ein oder andere Mal gemacht ;)
Zum AUfbau Valparaisos lässt sich ncoh sagen, dass es eine wilde Ansammlung bunter Häuschen ist. Es sieht so aus als hätte jemand in einen Sack mit Bauklötzchen gegriffen und diese einfach wild auf den rund 15 Hügeln Valparaisos verteilt. Außerdem liegt sie am Meer und hat einen wirklich großen Hafen an dem auch Frachtschiffe von Dublin udn Hamburg liegen. Wir durften diesen bei unserer etwa 45minütigen Hafenrundfahrt bewundern.
Auch Vina del Mar-die STadt die etwa in 30 minuten mit dem MIniBus zu erreichen ist und direkt "angebaut" wurde ist nett. Natürlich viel kommerzieller und touristischer ausgelegt, mit schönem Sandstrand, aber doch fehlt der Charme Valparaisos.
Aber es gibt ein Heiligtum :) WIrklich auch sehr schön.
Wir haben uns mal wieder zu HAuse gefühlt und erstmal schön unser Picknick ausgepackt auf den bereitgestellten Sitzgelegenheiten :)

Diese drei Tage waren wirklich wieder sehr ausgefüllt und ich bin froh dass ich diese beiden Städte im Norden ncoh mitnehmen konnte :)

tia francis am 23. Mai 12
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Mi trabajo en el colegio Madre Admirable Temuco
Jetzt bin ich schon über ein halbes Jahr hier in Temuco und der Aufenthalt bereitet mir sehr viel Freude. Am Anfang (im Oktober) war ich drei Monate gemeinsam mit einem deutschen Mädchen hier. Als Laura dann im Januar zurück nachhause ging, blieb ich einen Monat alleine. Jetzt, seit etwa zweieinhalb Monaten, sind wir zu dritt. Monika und Martina kamen noch dazu, um hier in der Schule mitzuhelfen. Wir wohnen nicht nur gemeinsam hier bei den Marienschwestern, wir unternehmen auch in unserer Freizeit viel gemeinsam und machen z. B. Ausflüge in die Umgebung von Temuco.
Am 1. April hatte die Schule „Colegio Madre Admirable“ ihr 75jähriges Jubiläum. Das Colegio ist eine reine Mädchenschule für die „enseñanza básica“ (= Grunderziehung/ -ausbildung) mit angeschlossenem Mädchen-Kindergarten (Pre-escolar = Vorschule) und wird von Schönstätter Marienschwestern getragen und geleitet. Aus Anlass des Jubiläums fand auch ein kleiner Festakt in der Schule statt. Wir drei deutschen Mädels haben ein Lied auf der Gitarre gespielt, um auch was zu der Feier beizutragen. Aber das große Fest ist erst am 18. Oktober diesen Jahres. Dann werde ich schon wieder zuhause sein.
Drei der Marienschwestern sind ausgebildete Lehrerinnen. Insgesamt gibt es hier im Haus 6 Schwestern, die abwechselnd auch Aufgaben im Haushalt übernehmen. Es gibt aber auch Angestellte, die für Kochen, Saubermachen und den Garten zuständig sind. Außerdem gibt es noch eine andere Wirkstätte der Schwestern hier in Temuco, und das ist am Heiligtum, einem Kapellchen, das auf der ganzen Welt gleich aussieht und innen ein Bild von Maria und dem Jesuskind, sowie viele andere Symbole beherbergt. Dort leben weitere 4 Schwestern, die sich dann um die „juventud“ (=Jugend) und die verschiedenen anderen „ramas“ (=Gruppen) kümmern.
Ich arbeite in der ersten Klasse („primero básico“, wie das hier heißt) zusammen mit der richtigen profesora (= Lehrerin) Marcela Muñoz und den 45 Mädchen. Der Schultag beginnt immer mit dem Morgengebet (= oración de la mañana), das frei von der Lehrerin oder auch von mir gestaltet wird, und einem Lied auf Gitarre. Der Unterricht fängt um 8.25 Uhr an und um 10.00 Uhr ist schon die erste Pause, die wir meist im Klassenzimmer – Mate trinkend – verbringen. Um 12.00 Uhr gibt’s dann Mittagessen im Haus der Schwestern drüben, das direkt angebaut ist. Danach haben wir noch mal bis 14.00 Uhr Unterricht. Der Nachmittag ist dann frei, aber erst nachdem die Kinder noch an der Tür ihren Eltern übergeben wurden. Das ist notwendig, damit nicht irgendjemand ein fremdes Kind mitnimmt. Das könnte durchaus vorkommen in einem ärmeren Viertel wie Pueblo Nuevo. Deshalb muss man aufpassen.
Es gibt folgende Fächer: Englisch, Lenguaje (=Muttersprachen-Unterricht), Sport, Mathematik, Landeskunde, Natur und Technik, Kunst und – da es eine katholische Schule ist – auch Religion.
Meine Aufgaben dabei sind: Korrigieren, Noten ins Klassenbuch eintragen; die Notengebung ist hier von 7 (beste Note) bis 1 (schlechteste Note) und es gibt auch Komma-Noten, Schönschrift mit den Kindern üben (die Mädchen lernen ja erst das Lesen und Schreiben), Kommunikationen an die Eltern / Elternzettel und Arbeitsblätter einkleben, Basteln zur Gestaltung des Klassenzimmers oder – wie vor kurzem an Ostern – Osterhasen mit Plastikbecherchen in 46facher Ausführung bzw. jetzt aktuell das Geschenk für den Muttertag vorbereiten.
Für die Arbeit mit so einer großen Klasse muss man schon sehr viel Geduld mitbringen, es ist nicht immer ganz so einfach. Oft kommen Kinder an meinem Arbeitsplatz (ein Tisch im hinteren Teil des Klassenzimmers) und klagen über Bauch- oder Kopfschmerzen. Den meisten fehlt einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit und man muss sie in den Arm nehmen, dann ist alles wieder gut. Andere haben morgens nichts gegessen und ihnen tut vor Hunger ihr Bäuchlein weh. Es gibt auch die Möglichkeit in der Schule zu frühstücken und Mittag zu essen. Dieses Angebot gilt besonders für die „niñas vulnerables“(verwundbare/ verletzliche Mädchen).
Aber auch wenn man mit der ganzen Klasse eine Zeit lang alleine ist, kann man an seine Grenzen stoßen. Dann muss man sich spontan eine Beschäftigung einfallen lassen. Entweder nehme ich dann die Gitarre zur Hand und singe mit den Mädchen ein Lied oder ich schreibe einfach ein paar deutsche Wörter an die Tafel und erkläre, was sie bedeuten. Damit hatte ich bisher immer Erfolg. Seit ein paar Wochen habe ich auch noch Hilfe von tía Roxana, die ausgebildete Assistentin für die Klassen 1 ? 4 ist. 45 Mädchen in einer Klasse sind wirklich eine große Kinderschar und machen doppelt so viel Arbeit wie eine deutsche Klasse, aber bereiten einem auch doppelt so viel Freude.
Muchos saludos de Chile y los mejores deseos hasta que nos vemos pronto :) – Viele Grüße aus Chile und die besten Wünsche bis wir uns bald wiedersehen!
Info: Temuco ist eine Stadt in Südchile. Sie ist ein Zentrum der Mapuche (Araukaner), aber auch der Deutsch-Chilenen. Die schachbrettartig angelegte Stadt hat 260.878 Einwohner (Stand: 2002) und ist Hauptstadt der Región de la Araucanía im Kleinen Süden. (Quelle: Wikipedia)
tia francis am 17. Mai 12
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Canopy in Pucòn
Das war gestern unser Nachmittagsprogramm:
http://www.youtube.com/watch?v=hENcP-sVSmg
Mehr braucht man eigentlich garnicht mehr erklaeren nachdem man dieses Video gesehen hat ;)
Dann gabs natürlich noch ne kleine Belohnung: ein Essen beim...

tia francis am 13. Mai 12
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